Weltkrise des Kapitalismus und Welt-Arbeiterkongress |
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[Text: Autorengruppe aus Kongressteilnehmern]
Esperanto ist eine lebende Sprache, ein wirksames Kommunikationsmedium, das Menschen aus verschiedenen Weltteilen und Sprachregionen eine Woche lang Anfang August ein gemeinsames Treffen in Braşov (Rumänien) ermöglicht hat. Sinn des Beisammenseins war nicht gemeinsame Urlaubsgemütlichkeit, sondern aktive Selbstbildung rationalistisch denkender, fortschrittlicher Menschen, die auf eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung hinarbeiten. Esperanto ist schon 123 Jahre alt, aber die veranstaltende Organisation wurde erst 1921, drei Jahrzehnte nach dem Erscheinen der revolutionären Sprache und in einer höchst revolutionären Zeit, gegründet. SAT (Sennacieca Asocio Tutmonda = Anationaler Weltbund), ein Verband proletarischer Esperantisten, ist auch heute eine klassenkämpferische und zukunftsgewandte kulturelle Organisation. Dieses Jahr nahm er sich das Thema „Wirtschaftskrise mit mannigfaltigen Auswirkungen” vor. Denn wenn es sich schon zur Zeit der Oktoberrevolution herausgestellt hat, dass eine sozialistische Revolution nur im Weltmaßstab und nicht in einem begrenzten Gebiet (und sei es auf einem Sechstel der Weltoberfläche) gelingen kann, ist diese Globalität der Entwicklung heute um so augenfälliger, als sich gleichzeitig und an vielen Orten politisch-wirtschaftlich bedingte Weltprobleme wie Krieg, Hunger und die allgemeine Misere der prekären Existenz zuspitzen. Das Besondere an SAT ist, dass er seine bildungsbezogenen, kulturellen und aufklärerischen Aufgaben durch Ermöglichung von unmittelbaren Kontakten unter Menschen erfüllt, deren nationale oder sonstige Herkunft dabei unerheblich ist, da SAT Individuen vernetzt. Insofern als seine Tätigkeit auf gegenseitigem Austausch von Erfahrungen und Ideen beruht, verhilft die Organisation ihren Mitgliedern durch ständigen Gebrauch des Esperanto – als Zwecksprache – zur Aneignung eines „nicht-nationalen Empfindungs-, Denk- und Handlungsvermögens”, und ergänzt die Aktivität nichtesperantistischer klassenkämpferischer Organisationen, denen er durch enge Zusammenarbeit im Kulturbereich nach Möglichkeit behilflich sein will. Ein weiterer Faktor des Zusammenhalts ist der tendenzübergreifende Charakter des Verbands. SAT ist selbst nicht parteipolitisch und ist offen für alle fortschrittlichen Ideen, die der Emanzipation der weltweiten Arbeiterschaft dienen sollen. SAT wirkt antidogmatisch und lässt die Mitglieder eigene Meinungen bilden und selbständig den aus ihrer Sicht zweckmäßigsten Weg suchen, der zum möglichst vollkommenen sozialen und persönlichen Wohlbefinden aller Weltbewohner führen soll. Konkret sieht das so aus: in Verfolgung der in seinem Statut festgelegten Ziele erörtert der Verband beim Jahreskongress die Tätigkeit des letzten Jahres und legt sie für das nächste Jahr fest. Zu allgemeinen gesellschaftspolitischen Themen veranstaltet er außerdem Sozialforen, die eine einstündige Debatte nach kurzem Einführungsvortrag beinhalten. Dieses Jahr ging es unter anderem um Gewerkschaften im heutigen Rumänien, direkten Aktivismus in Korea, rumänische Kultur, Ethikbanken, Rassismus, die Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert, Sinn und Zweck des Esperantismus, Wirtschaftskrise. Die Diskussionserbegnisse finden ihren Widerhall in der Deklaration des Kongresses. Erwähnenswert ist auch, dass der Kongress nicht nur aus kräftezehrenden Sitzungen bestanden hat, sondern auch ein ausgesprochen reichhaltiges Kulturprogramm aus darbietender Kunst und insbesondere Ausflügen bot. Besonders beeindruckende Darbietungen waren zwei kleine Konzerte von Schülern aus Braşov, die auch auf Esperanto gesungen haben, und der wunderschöne Gesang des Kinderchores „Kanzonetta” vor dem imposanten Hintergrund der Festungskirche von Prejmer [Tartlau]. Verblüffend perfekt war die Aussprache nichtesperantistischer Schauspieler, die Ionescos Die kahle Sängerin in der Übersetzung von Georges Lagrange gespielt und vorgetragen haben. Ausflüge gingen unter anderem nach Râşnov [Rosenau], Sibiu [Hermannstadt] (die Stadt des Andreo Cseh, eines Pioniers der Esperanto-Didaktik nach der Direktmethode), Bukarest und Sighişoara [Schäßburg], um den Schiffsausflug ins Naturschutzgebiet des Donaudeltas nach dem Kongress nicht zu vergessen. Beim Kongress wurden drei Neuerscheinungen der Kooperativen Verlagsabteilung vorgestellt: Nach dem Kongress hat die Verlagsabteilung ein weiteres Werk herausgebracht: Darüber hinaus verwirklicht sie seit einem Jahr ein besonders ehrgeiziges Projekt: Vorbereitet wird jetzt der nächste, der 84. Kongress, der in der Balkanstadt Sarajevo vom 30. Juli bis zum 6. August 2011 zu Gast sein wird. Deklaration des SAT-Kongresses 2010Der 83. Kongress des Anationalen Weltbundes (SAT, Sennacieca Asocio Tutmonda) in Braşov [Kronstadt], der vom 1. bis zum 6. August 2010 tagte, unterstreicht, dass das SAT-Statut die Mitglieder ermuntert, auf verschiedenen Gebieten aktiv zu sein. Kongressthema dieses Jahres war „Wirtschaftskrise mit mannigfaltigen Auswirkungen”. Die Kongressteilnehmer von SAT diskutierten als Gäste des befreundeten örtlichen Vereins Amikeco Braŝovo unter anderem über Gewerkschaften im heutigen Rumänien, direkten Aktivismus in Korea, rumänische Kultur, Rassismus, die Arbeiterbewegung im 20. Jahrhundert, Esperantismus, Wirtschaftskrise. Der Kongress
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ĝisdatigo de 2020-08-14 / zuletzt geändert am 14. 8. 2020